BFE Wohngruppen
Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Essstörung finden bei uns ambulante und stationäre Hilfsangebote, die Familienangehörigen Unterstützung und Beratung im Einzelsetting und in einer Angehörigengruppe.
Dabei ist es zunächst einmal nicht wichtig, ob es sich um eine Anorexie, eine Bulimie oder eine Binge Eating Disorder handelt.
Wir wollen, dass jede und jeder Erkrankte den eigenen Weg aus der Krankheit in ein "normales" Erwachsen- Sein finden kann. Dabei orientieren wir uns zuallerst an ihren Bedürfnissen, Wünschen und ihren Stärken.
Allerdings werden diese durch die Essstörung recht stark verändert. Es kommt zu einer ständigen Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, bestimmte Nahrungsmittel werden vermieden, die Menge und die Häufigkeit der Nahrungsaufnahme stark verändert. Oft besteht eine starke Fixierung des Denkens auf das Essen, der Körper wird mit seinen Bedürfnissen als bedrohlich gesehen, er signalisiert Hunger oder sogar Gier. Die Gedanken kreisen ständig um das Essen, der Umgang mit Nahrung und mit dem Körpergewicht wird immer zwanghafter. Kontrolle wird zum beherrschenden Thema. Schritt für Schritt wird alles andere unwichtig: Freunde, Spaß haben, etwas zusammen unternehmen...
In unserer betreuten Wohngruppe in Berlin Dahlem leben 5 junge Leute. Sie teilen eine Zeitlang ihr Leben - den Wohnraum, die Mahlzeiten, die Pflichten, die Freizeit,... - so normal und so wenig krank oder essgestört wie nur möglich. Dazu gehört für uns, dass die Psychotherapie extern ist, d.h. unsere Bewohner:innen gehen zu einer niedergelassenen Therapeut:in ihrer Wahl. Wir verstehen uns als nachsorgende Begleit- und Trainingseinrichtung.
Der Aufenthalt bei uns dauert normalerweise etwa 1,5 bis 2 Jahre.
Gleichzeitig wissen wir, dass alle Essstörungen schwere und sehr beständige Erkrankungen sind, die niemand besiegen wird, ohne gegen das Symptomverhalten und die Fixierung des Denkens auf die Krankheit regelrecht anzukämpfen und sich ein "normales" Essverhalten anzugewöhnen. Das ist nicht leicht und es funktioniert auch nicht immer und nur freiwillig. Es braucht den grundsätzlichen Willen der Erkrankten, es braucht einige Zeit und ein ganzes Bündel aus individuell angepassten Unterstützungs- und Kontrollmaßnahmen.
Unsere Bewohner/-innen werden durch eine erfahrene Ernährungsberaterin, begleitende Einzelpsychotherapie (ambulant), durch eine wohnortnahe ärztliche Begleitung sowie durch alltagsorientierte Selbsterfahrungs- und Gesprächsangebote unterstützt.
Weitere Angebote und eine genaue Beschreibung unserer Philosophie finden Sie auf unserer Webseite unter
https://bitterundsuess.de/